Sinn: Die Marke des Ingenieurs aus Frankfurt

Seit seiner Gründung im Jahr 1961 ist Sinn zum Synonym für hochfunktionale Uhren geworden, die auch besonderen Ansprüchen gerecht werden. Und dank eines Direktvertriebs-Geschäftsmodells bleiben die anspruchsvollen Zeitmesser des Herstellers erschwinglich. Kein Wunder also, dass die deutsche Marke bei Uhrenliebhabern so beliebt ist. In diesem Artikel erzähle ich Ihnen mehr über ihre Geschichte und zeige Ihnen drei ihrer beliebtesten Modelle.

Die Geburt des Sinns
Wer trägt Sinn-Uhren?
Die beliebtesten Sinn-Modelle
Die Geburt des Sinns
Sinn wurde 1961 unter dem Namen „Helmut Sinn Spezialuhren“ vom deutschen Piloten und Fluglehrer Helmut Sinn gegründet. Das Unternehmen konzentrierte sich schnell auf die Produktion von Fliegeruhren, Chronographen und Taucheruhren und vertrieb diese ausschließlich im Direktvertrieb. Als Breitling 1979 aufgrund der Quarzkrise gezwungen war, die Produktion einzustellen, nutzte Helmut Sinn die Gelegenheit, alle Teile und Uhrwerke der Breitling Navitimer zu kaufen und sie als Sinn 903 St neu zu verpacken und gelang damit ein großer Coup. Kurioserweise waren auf vielen Komponenten dieser Uhren noch immer die Schriftzüge und Logos von Breitling zu sehen. Nachdem die erworbenen Navitimer-Teile und -Gehäuse aufgebraucht waren, begann Helmut Sinn, eigene Gehäuse nach dem Vorbild der alten Uhr herzustellen. Die Sinn 903 wurde – trotz ihrer jahrzehntelangen Beliebtheit – kürzlich eingestellt, aber auf einen Nachfolger werden wir wohl nicht lange warten müssen. Schließlich handelte es sich bei der Uhr um eines der bedeutendsten Modelle des deutschen Herstellers.

Helmut Sinn verkaufte das Unternehmen 1994 an den ehemaligen IWC-Chef Lothar Schmidt. Kein Wunder, dass die Marke von Fans oft als Ingenieursuhrenmarke bezeichnet wird. Sowohl die Tegiment-Technologie, die ihre Gehäuse besonders kratzfest macht, als auch die Hydro-Technologie, die ihre Zeitmesser in jeder Tiefe beschlagfrei und wasserdicht macht, sind ein eindrucksvoller Beweis dafür, wie wichtig technische Innovation bei Sinn ist. Dass das Frankfurter Unternehmen Uhren für Strafverfolgungsbehörden wie die GSG 9 (eine taktische Einheit der deutschen Bundespolizei) und Feuerwehren herstellt, ist ein weiterer Beweis für die Qualität und Zuverlässigkeit von Sinn.

Wer trägt Sinn-Uhren?
Keine Sorge: Um eine Sinn zu tragen, muss man kein Bundespolizist, Extremsportler oder Pilot sein. Sinn-Uhren sind zwar nützliche Werkzeuguhren, eignen sich aber auch hervorragend als Alltagsuhren. Drei der beliebtesten Sinn-Uhren sehen im Büro, zu Hause und unterwegs großartig aus.

Die beliebtesten Sinn-Modelle
Fanfavorit: The Sinn 104
Die 2013 eingeführte Sinn 104 ist ein echter Klassiker und gilt ein Jahrzehnt später als Fanfavorit. Dass die Fliegeruhr so beliebt ist, liegt wohl zum Teil an ihrem gelungenen, zeitlosen Design, aber auch an ihren Abmessungen. Mit einem Durchmesser von 41 mm, einer Dicke von 11,9 mm und einem Bandanstoß von 47 mm sieht die Uhr an nahezu jedem Handgelenk fantastisch aus. Das Zifferblatt bietet perfekte Ablesbarkeit und die bidirektionale Pilotenlünette besteht aus leichtem Aluminium. Die Uhr ist mit dem Sellita-Kaliber SW 220-1 ausgestattet, das eine Gangreserve von 41 Stunden und eine praktische Datums- und Tagesanzeige bietet. Die Uhr ist wasserdicht bis 200 m (20 bar, 656 ft) und der Saphirglasboden ermöglicht es Ihnen, das wunderschön inszenierte Uhrwerk im Inneren bei der Arbeit zu beobachten. Wenn es darum geht, die Uhr an Ihrem Handgelenk zu befestigen, bietet Sinn zwei verschiedene Stahlarmbänder und mehrere Leder- oder Silikonarmbandoptionen an. Ich bin besonders begeistert von der Variante mit weißem Zifferblatt, die in Kombination mit der schwarzen Lünette umwerfend aussieht. Schwarze Werkzeuguhren gibt es wie Sand am Meer, da kommt die Version der Sinn 104 mit weißem Zifferblatt genau zum richtigen Zeitpunkt. Mit einem Preis von unter 2.000 USD ist die Sinn 104 nicht nur eine gute Option für Kenner, sondern auch eine attraktive Option für Einsteiger, die ihre Sammlung mit einer hochwertigen, schön gestalteten Uhr eröffnen möchten.

Alleskönner: Der Sinn 556
Suchen Sie einen Allrounder, der den Abenteuern des Alltags gewachsen ist? Dann könnte die Sinn 556 die richtige Uhr für Sie sein. Der Durchmesser der Uhr beträgt 38,5 mm, die perfekte Größe für diesen Uhrentyp. Und obwohl es sich um eine Fliegeruhr handelt, muss ich beim Anblick sofort an die Rolex Explorer denken – allerdings an eine Explorer mit Pilotengenen. Verstehen Sie mich nicht falsch: Die Sinn 556 ist eine durchaus einzigartige Uhr, aber der Zeitmesser, insbesondere mit Stahlarmband, erinnert mich an die ikonische Rolex. Die robuste Sinn 556 verfügt über ein Saphirglas und ist wasserdicht bis 200 m (20 bar, 656 ft). Angetrieben wird die Uhr vom Sellita-Kaliber SW 200-1, das wie bei der Sinn 104 durch den Saphirglas-Gehäuseboden des Modells betrachtet werden kann. Die Uhr wechselt für rund 1.500 US-Dollar den Besitzer, was die Sinn 556 zu einer sehr günstigen Alternative zur Rolex Explorer macht. Wenn Ihnen das schwarze Zifferblatt zu dezent ist, werfen Sie einen Blick auf die 2023 erschienenen Farbzifferblatt-Modelle. Für eines davon müssen Sie allerdings etwas mehr in die Tasche greifen, da die Farbzifferblatt-Varianten auf jeweils 400 Stück limitiert sind und damit etwas teurer als das Modell mit schwarzem Zifferblatt.

Auch Sinn kann schwimmen: Der Sinn U1
Die Sinn U1 ist ein Beweis dafür, dass der deutsche Hersteller mit seinen exzellenten Fliegeruhren kein Eintagsflieger ist: Sie produzieren auch hervorragende Taucheruhren. Diese massive Taucheruhr ist aus extrem langlebigem U-Boot-Stahl gefertigt und die optionale Tegiment-Veredelung sorgt für zusätzliche Kratzfestigkeit. Der Sinn U1 ist auf Funktionalität ausgelegt: Mit einem Durchmesser von 44 mm macht er einen massiven, fast brachialen Eindruck. Zifferblatt, Indizes und Zeiger gewährleisten eine perfekte Ablesbarkeit, auch unter Wasser. Die Taucherlünette lässt sich auch mit Handschuhen gut bedienen und die Krone ist auf 4 Uhr positioniert, sodass sie nicht in den Handrücken drückt. Darüber hinaus ist die Uhr bis zu beeindruckenden 1.000 m (100 bar, 3.281 ft) wasserdicht. Wie die Sinn 556 wird diese kompromisslose Taucheruhr vom Sellita-Kaliber 200-1 angetrieben – allerdings ohne den durchsichtigen Gehäuseboden (der bei einer funktionalen Taucheruhr wie dieser ohnehin fehl am Platz wäre). Wenn Ihnen das Sinn U1 etwas zu sperrig ist, könnte das Sinn U50 eine passende Alternative sein. Mit einem Durchmesser von nur 41 mm ist dieses Modell etwas tragbarer als das U1. Die Sinn U1 wechselt bei Chrono24 ab etwa 2.000 US-Dollar im Neuzustand den Besitzer.